Skip to main content

Der Chor

1959 gegründet

übergemeindlicher Chor des Kirchenkreises Bochum

85 – 100 Sängerinnen und Sänger

etwa drei Konzerte jährlich

Aufführungen der großen Oratorien der Musikliteratur

Konzerte meist in der Christuskirche Bochum (neben dem Rathaus) aber auch im Anneliese Brost Musikforum Ruhr und in verschiedenen Gotteshäusern des Kirchenkreises Bochum

enge Zusammenarbeit mit den Bochumer Symphonikern

Leitung: Mechthild Jaskulsky

Die Stadtkantorei Bochum wurde 1959 zur Eröffnung des Neubaus der im Krieg völlig zerstörten Christuskirche vom damaligen Kantor, KMD Eberhard Otte, gegründet.

Sie war von Anfang an nicht nur Gemeindechor, der Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen musikalisch mitgestaltete, sondern führte in mehreren Konzerten pro Jahr auch die großen Oratorien der Kirchenmusikgeschichte auf von der Renaissance bis zur Gegenwart, oft in Kooperation mit den BOCHUMER SYMPHONIKERN.

KMD Eberhard Otte legte in den ersten Jahren neben den Werken alter Meister seinen Schwerpunkt vor allem auf die Oratorien von Johann Sebastian Bach; von ihm wurden neben mehreren Kantaten vor allem immer wieder die großen Oratorien (Weihnachtsoratorium, h-Moll-Messe, Johannespassion und Matthäuspassion) aufgeführt. Dazu kamen Werke von Händel (Messias, Samson, Utrechter Te Deum), Mozart (c-Moll-Messe) und Brahms (Ein Deutsches Requiem), Strawinsky (Psalmensymphonie) und wenigen anderen.

Unter der Ägide von KMD Bernhard Buttmann wurde seit 1985 das Repertoire deutlich erweitert. Von der Renaissance mit u.a. Schütz (Musikalische Exequien, Weihnachtshistorie) über die Klassik mit Haydn (Schöpfung, Harmoniemesse), Mozart (Requiem) und Beethoven (C-Dur-Messe), die Romantik mit Schubert (Es-Dur-Messe, As-Dur-Messe), Puccini (Messa di Gloria), Dvořák (Stabat Mater, Requiem), Mendelssohn Bartholdy (Lobgesang, Paulus) bis zum 20. Jahrhundert mit Poulenc (Gloria), Schönberg (Ein Überlebender aus Warschau, Kol Nidre), Honegger (König David), Fortner (An die Nachgeborenen) und Bernstein (Chichester Psalms).

In seine Zeit fiel auch eine unvergessene Konzertreise durch Niederschlesien. In Kooperation mit der Musikakademie Breslau wurde im Herbst 1997 innerhalb einer Woche in fünf Städten (Trzebnica, Legnica, Jelenia Gora, Wroclaw und Klodzko) Mozarts Requiem aufgeführt, bevor die Gesangssolisten und das Orchester das Werk bei einem Gegenbesuch auch mit der Stadtkantorei in der Bochumer Christuskirche erklingen ließen.

Die Stadtkantorei Bochum hatte die Ehre mit Zoltán Kodalýs Laudes organi gleich zwei große Konzertorgeln des Reviers mit einzuweihen, im AudiMax der Ruhr-Universität Bochum (1998), mit 82 klingenden Registern die größte Orgel des Ruhrgebiets, und im Konzerthaus Dortmund (2002). Konzeption und Disposition beider Orgeln stammen maßgeblich von Bernhard Buttmann.

In einer Übergangszeit von Herbst 2002 bis zum Sommer 2003, in der die Kantorstelle neu ausgeschrieben war und das Bewerbungs- und Auswahlverfahren lief, übernahmen es Mechthild Jaskulsky, die den Chor schon sehr gut aus ihrer Tätigkeit als Stimmbildnerin kannte, und der damalige Universitätsmusikdirektor Hans Jaskulsky, den Chor über diese schwierige Vakanz zu tragen. Vor allem die sehr akribische Einstudierung und grandiose Aufführung von Bachs h-Moll-Messe hielt den Chor in dieser Zeit in voller Stärke zusammen.

 

KMD Arno Hartmann hat seit 2003 das musikalische Profil des Chores noch einmal deutlich geschärft. Er intensivierte die Probenarbeit, indem zur Einstudierung oft Teilchöre gebildet wurden, einer geleitet von der kongenialen Mechthild Jaskulsky. Schon bald wurden die Proben regelmäßig von einem Korrepetitor am Klavier begleitet, fast immer von dem genialen Jona Kümper, der uns bis heute treu ist und ohne den sich der Chor gar keine Probenarbeit mehr vorstellen kann.
Arno Hartmann erschloss dem Chor dazu eine Reihe weiterer Werke und Komponisten. Anfangs waren es hauptsächlich französische Komponisten vor allem des 19. und 20. Jahrhunderts, wie Fauré (Cantique de Jean Racine, Requiem), Poulenc (Stabat Mater, Gloria), Bizet (Te Deum) und Frank Martin (In terra pax, Golgotha) aus der französischsprachigen Schweiz. Dazu kamen aber auch Werke von Schönberg (Kol Nidre, Friede auf Erden), Verdi (Requiem, Stabat Mater), Carl Phillip Emanuel Bach (Magnificat), Dvořák (Te Deum, Stabat Mater), Mendelssohn (Lobgesang, Paulus, Elias), Rossini (Petite Messe solenelle, Stabat Mater), Puccini (Messa di Gloria), Saint-Saens (Oratorio de Noel), Bernstein (Chichester Psalms), Strawinsky (Babel), Pärt (Da Pacem Domini, Cantique des degrés), Berlioz (L’Enfance du Christ), Lotti (Crucifixus), Bruckner (f-Moll-Messe), Schumann (Das Paradies und die Peri), Fairouz (Zabur), Heucke (Unser Vater) und Vasks (The Fruit Of Silence).
Zu den Höhepunkten seiner Ära zählte sicher 2005 die Aufführung des Verdi-Requiems in der Jahrhunderthalle Bochum zusammen mit dem concentus vocalis St. Lucas dresden. Bei einem Gegenbesuch in Dresden wurde das Werk dann 2010 in der Lukaskirche Dresden erneut aufgeführt.
Unvergessen bleiben auch die beiden Aufführungen von Robert Schumanns großem weltlichen Oratorium Das Paradies und die Peri nach einer Erzählung von Thomas Moore in Kooperation mit der Schumann-Gesellschaft Düsseldorf, 2014 in der Christuskirche Bochum und 2018 im Anneliese Brost Musikforum Bochum.
Eine besondere Ehre wurde dem Chor zuteil, als er zusammen mit den Bochumer Symphonikern unter der Leitung von KMD Arno Hartmann im Mai 2017 die europäische Uraufführung des Oratoriums Zabur (arabisch für: Psalmen) des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten mit arabisch-islamischen Wurzeln Mohammed Fairouz in arabischer Sprache gestalten durfte.
Seit September 2022 leitet Mechthild Jaskulsky den Chor. Neben dem Messiah von Georg Friedrich Händel und dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach erarbeitete sie mit dem Chor u. a. Werke von Mendelssohn Bartholdy (Verleih uns Frieden gnädiglich, Hör mein Bitten), Dvořák (Messe in D), Rheinberger (Stabat Mater), Fauré (Requiem) und Orff (Carmina Burana). Dazu kamen in Kooperation mit den Bochumer Symphonikern die Johannespassion von Johann Sebastian Bach, das Deutsche Requiem von Johannes Brahms, das Stabat Mater von Francis Poulenc und das Requiem von Maurice Duruflé. Bei dieser Kooperationen wirkt UMD Hans Jaskulsky als Leiter.

 

Zum 60. Chorjubiläum 2019 verfasste unsere ehemalige Mitsängerin Ute O. Knyhala-Schmidt eine wunderbare Festschrift.
Hier der Link.
Zum 50. Chorjubiläum 2009 erschien eine von unserem leider 2018 verstorbenen Mitsänger Ernst-Albrecht Plieg sehr liebevoll zusammengestellte Chronik „50 Jahre Stadtkantorei Bochum“.
Sie ist hier zu lesen.